Endlich beginnt die Saison für den lokalen Wochenmarkt (Farmer’s Market). Hier in Andover läuft er nur im Sommer, der in Boston läuft ganzjährig. Hier sollen größtenteils lokale Bauern verkaufen, in Boston ist es eher importierte Ware. Lokale Anbieter finden wir gut und sind mal gespannt, was hier alles angeboten wird.
Wir parken etwas weiter entfernt von dem großen Parkplatz, auf dem der Wochenmarkt statt finden soll, da es vermutlich schwer ist, einen Parkplatz in der Nähe zu finden. Aber gehen macht uns ja nichts aus. Wir gehen in Richtung Wochenmarkt und kommen an einem großen Parkplatz vorbei, auf dem fast niemand parkt… sollte hier nicht der Wochenmarkt sein? Ach nein, da hinten sehen wir schon einen Futterstand auf der Straße stehen, da muss es sein. Und da ist er auch. Er ist eher im Vorgarten der Andover Historic Society als auf einem großen Parkplatz.
Wir zählen 11 Stände. Der erste verkauft Berliner (unter diesem Namen), dann kommen zwei Obst- und Gemüsestände. Aber nicht so, wie wir uns das vorstellen. Hier ist jedes Gemüse akurat drapiert auf rotem Damast. Mehr als 15 Sorten gibt es nicht, der Knüller der Saison ist Kale: Grünkohl. Er wird hier als Sommergemüse gefeiert, da er ein guter Vitamin-C-Lieferant ist. In der Werbung für Salatdressing wird darauf hingewiesen, dass damit sogar roher Kale schmeckt. Wir haben es noch nicht probiert, hört sich aber erstmal seltsam an. Vielleicht passt dazu eine rohe Kohlwurst? Weiter geht’s, Seife, Kerzen, Solarpanel, Brot, Käse und Wein.
Käse und Wein hört sich super an, hier probieren wir gleich mal. Käse ist anders, der Frischkäse ist eher ein Quark, der normale Käse hat keinen Geschmack. Danke, auf zum Weinstand. Hier gibt es einen Syrah aus der Region. Leider ist er ziemlich sauer, was für einen Syrah eher ungewöhnlich ist. Allerdings ist er noch jung, kann ja sein. Der Merlot ist auch nicht besser, weiter geht’s mit einem Cabernet, 18 Monate auf Fass gereift. Der ist so sauer, dass Careen sich schütteln muss und ein „Buahhh“ nicht unterdrücken kann. War das Fass wohl aus Sauereiche? Zu diesem Zeitpunkt entgleisen dem bisher so freundlichen und geduldigen Weinverkäufer dann doch die Gesichtszüge. Er baut die Weine selbst an, und er mag sie eben sauer. Dann darf er sie auch gerne selber trinken. Prost!