Route 1 (West)

Bevor wir unsere Rückkehr weiter beleuchten, möchte ich noch schnell unseren Westküstenurlaub abschliessen. Zum Ende sind wir noch die Route 1 entlang zurück nach San Francisco gefahren. Nachdem wir über Las Vegas kommend durch die Orangenfelder von Santa Maria fahrend einen Campingplatz für die Nacht gefunden hatten, konnten wir am nächsten Morgen nicht viel vom Pazifik sehen: dichte Nebelschwaden haben uns eine surreale Landschaft präsentiert.

Über der Straße schneidet der Nebel die Sicht komplett ab.
Wo geht’s denn hier zum Wasser?
Auf diesem majestätischem knorrigen Baum…
…sitzt ein nicht weniger interessanter winziger Kolibri.
Die Seeelefanten richt man bevor man sie sieht.Der grün schimmernde Anna’s Hummingbird ist ein echter Augenfang.
Nachts in San Francisco haben wir noch im Google HQ vorbeigeschaut.Googles selbstfahrendes Auto kam auch vorbei. Heutzutage sind sie nicht mehr zu sehen.Am nächsten morgen sind wir alle in verschieden Richtungen abgeflogen und mussten somit diesen Urlaub leider viel zu früh beenden.

Die Rückkehr der Löwenströmer

Es ist soweit: am letzten Mittwoch wurde unser Hausstand in einen Container verfrachtet und dank Memorial Day konnten wir noch ein langes Wochenende genießen um unserer aktuellen Heimat noch einmal Lebewohl zu sagen. Heute ist es dann soweit: wir werden um 17:50h EST das Kapitel USA vorerst schließen (abgesehen von ein paar Blogeinträgen, die noch fehlen…).

Ein Fazit können wir noch nicht wirklich geben, es fühlt sich noch etwas unwirklich an, dass wir ab morgen wieder in der alten Heimat sein werden. Wir haben viel erlebt und werden auch vieles vermissen. Wie sich das konkret anfühlen und auswirken wird, werden wir nach und nach erfahren und hier im Blog mit Euch teilen.

Also, liebe Leute, wir sehen uns ab morgen in Germanien!

P.S.: Unsere Handynummern sind übrigens noch die selben.

Zion National Park

Das gelobte Land konnten wir uns leider nicht lange genug ansehen, da wir an unseren anderen Stopps zu viel Zeit (allerdings nicht genug!) verbracht haben. Mitten in der Wüste findet sich hier eine grüne Oase.

Die Squirrels haben sich hier zu erstklassigen Bettlern entwickelt.

In die Narrows haben wir es nicht geschafft, ab hier geht es nur noch durch den Fluss watend weiter.

Man erkennt gleich die Familienzugehörigkeit 😉

Hier kann man die Kaktusfeigen direkt vom Kaktus naschen.

Der gemeine Handstandkäfer:

Antelope Canyon

Wenn hier in der Wüste Regen fällt, dann gleich sintflutartig. Über die Jahrtausende wurden dadurch die sogenannten Slot-Canyon aus dem Sandstein geschnitten. Wir haben uns ins Navajo-Gebiet begeben um uns den atemberaubenden Lower Antelope Canyon anzusehen: ein unvergessliches Erlebnis!

Der Ausgang

Wir sind nicht die einzigen mit einem „Minni-Winni“ Wohnmobil.

Lake Powell

Um den Wüstensand von unserer Pelle zu waschen, steuern wir Lake Powell an. Wobei See nicht so recht passt… hier staut der Glen Canyon Damm den Colorado River zu einem weit ausgedehnten Netz von langgezogenen Seen und Flüssen. Doch erst muss die Wüste noch durchquert werden.

Am Horseshoe-Bend hat sich der Colorado den längst möglichen Weg gebahnt.

Grander Canyon

Am letzten Tag haben Mutti und ich uns den Canyon noch mal von oben angesehen.

Derweil sind die Taiwanesen von unserem riesigen Wohnmobil so beeindruckt, dass sich jeder einmal daneben ablichten lassen musste. Als Vaddi noch zum posieren dazu gekommen ist, haben die sich bestimmt gedacht, dass sie mit einem waschechten Amerikaner auf dem Foto sind 😉

Auf unserem Weg zum nächsten Stop, Lake Powell, halten wir noch am Desert View Watchtower und bestaunen den Canyon noch einmal aus einer anderen Perspektive und sehen uns die indianischen Malereien im Turm an.

Grand Canyon

Nach dem ganzen Las Vegas Trubel war die nächste Station wieder Natur: der 446 km lange Graben Grand Canyon. Wir haben uns nur in einem winzigen Bereich des Canyon aufgehalten, dem Grand Canyon Village, haben aber trotzdem das Gefühl gehabt, immer wieder etwas Neues zu entdecken.

Das riesige Mule Deer

Am zweiten Tag sind wir in den Canyon abgestiegen. Aus dieser Perspektive fühlt man sich noch ein bisschen kleiner.

Auf diesem Plateau hat uns der erste Niederschlag seit 3 Jahren in der Gegend erwischt: ein Hagelschauer im Sommer.

Las Vegas

Aus der Sierra Nevada geht es ab durch die Mojave-Wüste nach Las Vegas.

Wind und Sonne gibt’s genug, optimal zur Stromerzeugung. Besonders eindrucksvoll sind die Solartürme, gegen die das Tageslicht verblasst.

Bei 38 °C im Schatten sind wir endlich da! …und haben nur noch eine halbe Stunde Zeit, bis die Blueman Group anfängt. Wir kamen aus unserem Camping-Casino nicht raus, da die Casinos alle wie Labyrinthe aufgebaut sind, damit Du nicht einfach raus gehst, sondern vielleicht doch noch etwas interessantes findest. Allerdings haben wir den Taxistand in der Mitte (!) des Gebäudes gefunden, das uns noch pünktlich auf die Minute ans Ziel gebracht hat.

Anschließend haben wir uns noch auf Entdeckungstour durch die monströsen Casinos begeben.

Luxor
New York, New York
Venetian
Treasure Island
Caesar’s Palace
Caesar’s Palace Mall

Am nächsten Tag haben wir uns das „alte“ Glücksspielzentrum angesehen. Während der Las Vegas Boulevard von einer sechsspurigen Straße getrennt ist, ist Downtown Las Vegas eine große aber vergleichsweise übersichtliche Mall. Vaddi und ich sind auch gleich erst mal durchgeflogen.

Fail

 

Sequoia

Nach 3 Tagen in San Francisco hatten wir endlich unseren 10 Meter Wohnwagen erhalten. Da gerade ein langes Wochenende und das Burning Man Festival vorbei waren, kamen alle Gefährte erst wieder und wir mussten 6,5 Stunden warten. Als wir anschließend noch einkaufen waren, hatte uns die Kaufhaus-Security gleich die Polizei auf den Hals gehetzt, allerdings war der Polizist selbst ein passionierter Wohnwagenbesitzer, so dass wir erst mal eine halbe Stunde Klönschnack gehalten haben, der damit endete, dass er uns seine Privatfotos von seinem neuen Tresen im Partykeller gezeigt hat. 🙂 Da er so zugänglich war, hatten wir auch ganz schnell die Pumpgun neben ihm vergessen…

Auf ging es also in den Sequoia Nationalpark, der Heimat der Baumriesen: den Sequoias. Da wir uns mitten im Nationalpark aufhielten, musste man sein Essen und weitere stark riechende Artikel in einen bärensicheren Container auslagern, damit die Bären nicht auf die Idee kommen, das Wohnmobil zu plündern.

Die Streifenhörnchen sehen hier anders aus als bei uns: spitze Ohren und Zorromaske.

Der Steller’s Jay ist ein farblicher Verwandter unseres Blue Jays.

Eine Baumscheibe eines 2.000 Jahre alten Sequoias. 

Der Blick vom Moro Rock.

Entwurzelter Sequoia… oder ein Totesser?

Der Zapfen eines Sequoias. Nein, nicht der neben Careens Fuß, das ist eine Pinie, sondern der kleine eingekreiste Zapfen.

Wenn mal ein Sequoia auf die Straße fällt, wird einfach ein Tunnel durch gesägt.

In den 50er und 60er Jahren gab es keine neuen Sequoias mehr, die selbe Zeit, zu der die Weltbrände in der Sierra Nevada besser unter Kontrolle gebracht wurden und nicht mehr ganze Gebiete verwüsteten. Allerdings hat man den Sequoias damit die Voraussetzung  zur Fortpflanzung genommen: die Zapfen öffnen sich erst ab einer bestimmten Temperatur, die nur durch Waldbrände erreicht werden kann. Da Sequoias sehr langsam wachsen und fruchtbaren Boden brauchen, warten sie auf einen Waldbrand, um Platz und somit Sonnenlicht zu haben und Nährstoffe durch die Asche zu erhalten. Die Sequoias selber sind feuerfest und durch einen hohen Gehalt an Tanninen gegen jeglichen Schädlingsbefall (tierisch oder pflanzlich) gefeit. Daher brauchen sie nach ihrem Absterben auch genau so lange, sich zu zersetzen, wie sie alt waren, da Würmer oder Pilze sie nicht verarbeiten können.

Wintereinbruch

Nachdem unser Winter die meiste Zeit recht zahm war, kamen dann doch noch zwei Blizzards Anfang Februar. Da es ein Menge Schnee zu schaufeln gab, haben wir uns zwei Gastarbeiterinnen eingeflogen. Sie waren erstaunlich schaufelfreudig, da man in Norddeutschland ja so selten dazu kommt.

Zur Belohnung sind wir dann ins Eisschloss gegangen.

Gehalten haben wir sie uns in dieser großzügig geschnittenen Kammer.

Als sie dann wieder nach Hause geflogen sind, wurde das Wetter dann auch endlich besser.