Vorletztes Wochenende hatten wir beschlossen, das Stadtfest zu besuchen: den Andover Day. Es gibt Live-Musik, Futterbuden und Informationen rund um Andover. Da Downtown nicht so weit ist, beschliessen wir, mit dem Rad zu fahren. Es ist ziemlich warm, also fahren wir lieber etwas langsamer. Allerdings ist es um einiges zu warm: wir haben 30°C bei 84% Luftfeuchtigkeit! Wir fahren nicht schnell, aber wir haben nicht bedacht, wie hügelig die Gegend hier ist. Auf dem letzten Stück haben wir ca. 0,5 km starke Steigung zu bewältigen, die uns am Ende doch zum Schieben zwingt. Das Problem ist, dass wir aufgrund der Temperatur und der absoluten Windstille nicht abkühlen. Berg fahren: OK. Aber überhitzen: neee. Wir brauchen ungefähr 10 Minuten, die wir nur über das Fest torkeln, um wieder auf Normaltemperatur zu kommen.
Auf dem Fest stellen sich die lokalen Vereine und Firmen vor, Careen hat schon ein Auge auf die Chiropraxis geworfen, ich habe mal beim Verein für Chinesische Kultur und dem lokalen Makerspace angefragt. Wir finden auch einen Stand mit Infos zum Recycling! Das ist hier nämlich nicht so einfach. Das geht nur, wenn man ein eigenes Haus hat, dann wird eine kleine blaue Box (ähnlich den Postkisten) am Mülltag an den Straßenrand gestellt. Hier kommt dann Altpapier, Glas, Dosen und Plastik rein. Aber nur bestimmte Sorten Plastik und Papier. Insgesamt scheint das Ganze ziemlich kompliziert zu sein, aber für uns ist das egal, da wir ja in einem Appartmentkomplex wohnen. Wenigstens haben wir erfahren, wo sich ein Altpapiercontainer befindet, zusammen mit einer Liste, welche Arten von Altpapier da rein dürfen (keine Pappe, die wird separat gesammelt, dafür gibt es aber keine Container…).
Zum Futtern finden nicht wirklich etwas, da alles irgendwie mit Brot, also Gluten, ist, und ich habe mir angewöhnt, Careen nichts vorzukauen. Es hilft mir am Ende ja auch nicht, wenn ich satt bin und die Frau quängelt! Also machen wir uns auf den Rückweg und sehen in der Ferne schon das vorhergesagte Gewitter aufziehen. Wir hatten schon eingeplant, dass wir uns in diesem Fall bei unserem favorisierten Sushi-Höker einnisten. Passt genau, während wir essen bricht draußen die Hölle los, ein guter Ostküsten-Thunderstorm mit Blitzen im Sekundentakt. Da es nicht aufhören will, bestellen wir noch etwas nach (der Aal ist der Hammer!) und überlegen schon, ob wir uns ein Taxi bestellen. Aber zum Glück geht es dann doch irgendwann in ein Tröpfeln mit Wetterleuchten über und wir machen uns auf den Heimweg.
Übrigens: wir haben überall einen Fahradständer in der Nähe gefunden, was wir erst nicht erwartet hatten. In der Stadt war einer bei der Bücherei und der Japaner ist direkt am Bahnhof. Allerdings haben wir auch nur einen Platz im Ständer, da hier sonst kaum jemand fährt: mehr als 8 Fahrräder passen da nicht rein.