Mt. Chocorua – Teil 3

Wir befinden uns auf ebenem Grund (juchu!) aber die Karte zeigt, dass wir noch eine ganze Ecke zu laufen haben. Einen Strauchler bremst Careen gekonnt ab, indem sie einen Ast in ihren Oberarm bohrt, es blutet auch kaum. Mit dem Bildschirm des Galaxy Tab als Taschenlampe und als GPS schätzen wir uns am Weg entlang, die vereinzelten und immer spärlicher vorhandenen Markierungen zeigen uns, dass wir auf der richtigen Fährte sind. Dieses Rauschen im Hintergrund kommt immer näher, auf dem Hinweg war doch kein Bach!? Da müssen wir bestimmt nicht rüber, wir gehen weiter, am Bach entlang. Ein genauerer Blick auf die Karte zeigt, dass wir uns in die falsche Richtung bewegen, wir hätten doch über den Bach gemusst. Also zurück und die Furt gesucht, immerhin ist das Gewässer doch noch 5 Meter breit. Da man im Dunkeln die flachen Stellen leider nicht sieht, suchen wir uns einen Stock, um die Tiefe zu ertasten. Okay, hier ist der Erste Stein, da der Zweite, geht ja ganz gut… wo geht’s jetzt lang? Ohh, die Frau kommt näher und muss schon balancieren, ich versuche mal… platsch! Nee, war doch keiner… aber ich bin drüben und kann meine Frau rüber ziehen. Mein Fuss ist nur ein wenig nass, dunkel is‘ immer noch, also weiter! Wir schätzen uns immer weiter den Weg entlang und überlegen, einfach mal jemanden anzurufen, da wir keinem mitgeteilt haben, wo wir sind. Kein Empfang. Gut. Dann nicht. Während ich mich schon umsehe, wo wir Material für einen Unterstand für die Nacht finden, sind wir allmählich auf dem letzten Stück angekommen und tatsächlich erkennen wir etwas wieder! Geschafft! Jetzt nur noch geradeaus! Und geradeaus. Und geradeaus. Und… wir haben wohl eine Abzweigung verpasst. Wir stehen in einer Sackgasse, allerdings müssten wir parallel zum Parkplatz sein. Wir entscheiden uns, die Abkürzung durchs Dickicht zu nehmen. Noch ein Bach, oder eher ein Rinnsal, jedoch breit genug, dass man nicht in einem Schritt rüberkommt. Ausgleichende Gerechtigkeit: Careen bekommt auch noch einen nassen Fuss! Aber weiter, es kann nicht mehr weit sein (berechtigter Optimismus). Was ist das für ein komisches Ding da vorne? Es ist zur Abwechslung mal nicht alles schwarz, was wir sehen können: es ist der Himmel! Unter dem Himmel da steht ein schwarzes Auto! Ein Druck auf den Türöffner enthüllt es: wir sind um 22.30h endlich am Ziel! Wir fallen uns jauchzend in die Arme und fahren glücklich in die Nacht hinein. "Zu Hause" gibt es eine Badewanne und wir köpfen die Flasche 2004er "Wolf Blass Platinum Label", die wir günstig in Boston geschossen haben. Erstaunlicherweise habe ich nur eine kleine Blase, Careen hat zwei und neben dem aufgeratschten Arm einen Bluterguss am Zeh, der nach 3 Wochen immer noch zu sehen ist. Am Arm ist auch eine Narbe zurückgeblieben. Was wir hieraus gelernt haben? Lest selber nochmal durch, es gibt da einige Anhaltspunkte. Wir haben auf jeden Fall fast jeden Anfängerfehler gemacht, der uns so einfällt, mit der Ausnahme, dass wir gute Kleidung hatten.
HORRIDO!!!

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