White Water Walk

Unser Busticket gilt nur noch heute, so entschließen wir uns, das noch voll auszunutzen. Die erste Tour geht zu dem White Water Walk, das ist ein erhöhter Steg direkt entlang des Erie-Flusses mit vorbereiteten Informationstafeln über Tiefe, Strömung, Gebiet, Flora, Fauna und wieder diesen verrückten Menschen, die es nicht lassen können, waghalsige Dinge zu tun. Der Fluß hat so intensive Farben, dass man das Gefühl hat, man befindet sich in der Karibik. Die Erklärung hierzu findet sich auf den Tafeln, Grund dafür sind das Gestein und der lehmhaltige Boden, durch die das Wasser gefiltert wird. War ja aber auch eigentlich klar, oder?
Ein paar nette Wellen bekommen wir auch zu sehen, mit einer gefühlten Höhe von 5 m. Bei den Wellen und dieser Strömung kann ich nicht nachvollziehen, wieso man da unbedingt rein muss. Anzuschauen wirklich toll, aber rein? Vielleicht mit dem entsprechenden Boot und den Personen, die das Wissen über diese Gewässer haben, aber nur vielleicht. Bei der Einstufung von Stromschnellen haben diese mit am höchsten abgeschnitten. Die Scala geht von 1 bis 6 und diese haben 6, also vorsicht beim Baden.
Anschließend wollen wir uns noch ein bißchen in der Stadt umschauen und entscheiden uns dann, einen kleinen Snack im orientalischen Café zu gönnen. Das war vielleicht eine der schlechtesten Ideen die ich hatte. Meine Falafel waren so hart, das ich dachte, da kann ich gar nicht reinbeißen, roh waren sie dennoch und die Soßen wurden auch vergessen. Kay hatte da mehr Glück, sein Schisch-Kebab war recht gut. Ich frustriert und unzufrieden, gingen wir dann weiter. Da kamen wir an einem Liquor Store vorbei. Alkohol soll doch immer trösten, also rein da. Wir wurden sogar fündig. Zwei Portweine, die es bei uns nicht gibt schon gar nicht zu dem Preis und zwei Rotweine, mehr dürfen wir nicht in die USA einführen, reicht auch. Gekauft wird aber später, denn wir sind ja noch unterwegs. Unser Weg zum Bus führt uns durch das Hotel-, Casino- und Gastronomieviertel. Wirkt irgendwie trostlos tagsüber, ohne eine Menschenseele auf der Strasse. So schlecht ist es nun auch wieder nicht, dass wier hier langgehen, denn wir sehen dann doch noch das ein oder andere Restaurant, das für uns in Frage kommen könnte. Später vielleicht…
Unser Weg führt uns jetzt zu den Dufferin Islands. Diese sind sozusagen am anderen Ende der Stadt, 2 km von den Fällen weg, also gut das wir unser Ticket noch haben. Den restlichen Weg dahin gehen wir wieder einen Teil am Erie-Fluss entlang und genießen das Wetter und nochmal den Anblick. Zu den Inseln: diese sind zum Teil natürlichen Ursprungs, während andere Teile hinzugefügt wurden, um neues Land zu schaffen, für die Tierwelt und um ein Rückzugsgebiet zum Relaxen zu haben. Ist schon eine schöne Ecke. Die einzelnen Inseln sind mit Brücken verbunden, so kann man das gesamte Gebiet erwandern oder auch nur sitzen und genießen. Zur Zeit sind unheimlich viele Wildgänse hier, die überhaupt keine Berührungsängste haben. Schön hier. Wir entschließen uns, in der Sonne am Wasser sitzend unseren Snack zu essen. Joghurt mit Früchten, lecker. Unsere Pause wird jedoch ganz plötzlich beendet. Mit einem mal waren an und um Kay herum Wespen zugange, nebem ihm lag der Deckel. Beim Aufstehen ließ sich eine Wespe nur ungern von seinem Schienbein  entfernen, sie kam zurück und stach zu. Er ist nur noch aufgesprungen, ich hab die Sachen gegriffen und weg da. Ein Stückchen weiter weg bat er mich dann, die Einstichstelle auszusaugen, nur um sicher zu gehen. Danach war uns die Lust ein bißchen vergangen.  Mit schmerzendem und leicht geschwollenem Bein haben wir uns dann auf den Weg zur Bushaltestelle begeben. Eine Attraktion haben wir ja noch offen, nämlich Niagara Fury, unser 4-D Film, den wollen wir doch nicht missen. Unser Cape diesmal ist Blau. Bei dem ganzen Plastikverbrauch bin ich nur froh zu wissen, dass das in Bezug auf die Fälle tatsächlich mal recycelt wird. Nun zu unserem Film, stehenderweise sieht man einen animierten Kinderfilm in dem die Entstehung der Niagara Fälle erklärt wird. Anschließend geht man einen Raum weiter und betritt eine Plattform, die aus einem großen Gitter mit Haltegriffen besteht, von den Wänden läuft das Wasser und es rauscht. Na, ihr habt bestimmt schon eine Ahnung, was da kommen wird? Ich erzähl es trotzdem. Es wird ein Film abgespielt, in dem man über die Fälle fliegt, sie hinunter fliegt, in sie hinein taucht, untergeht, auftaucht und Unwetter erlebt. Das Ganze wird von Wasser, das auf einen herabrieselt, an den Wänden in Strömen herabfließt, unter den Füßen fließt und der Plattform, die sich dabei bewegt, begleitet. Die Show dauert insgesamt 10 Minuten, whow!! Wenn sie nicht in unserem Pass enthalten gewesen wäre, hätten wir sie nicht besucht. Auch wenn wir kein Geld verschwendet habe, so doch Zeit. Ich finde diese Art des Filme schauens nicht so aufregend und seit den 80zigern haben die sich meiner Meinung nach auch nicht wirklich verbessert. Für Kinder jedoch bestimmt ein riesen Spaß. Unseren Abend wollen wir diesmal in einer empfohlenen Brauerei in Downtown beschließen, so richtig zünftig. Das Taps, so der Name, ist voll, denn es gibt heute Football. Also sitzen wir lieber draußen, ist zumindest ein bißchen leiser als drinnen und so kalt ist ja auch nicht. Kay entscheidet sich für ein typisch kanadisches Essen, Poutine und ich nehme das teure Steak, dazu gibt es ein dunkles Bier, das an Guiness erinnert und ich nehme einen Apple-Cider mit Alkohol. Die Poutine von Kay ist der Hammer, frische Pommes mit Käse und Bratensoße! Wir können uns das Essen "leider" nicht teilen, denn die Soße ist mit Mehl gebunden. Das war "das" Geschmackserlebnis. Davon gibt es noch mehr Varianten. Wie kommt man auf die Idee das auf die Speisekarte zu setzen? Bei uns haben Gerichte aus den Zeiten der Not es doch auch nicht auf die Speisekarten geschafft, oder irre ich mich da? Außer Schwarzsauer! Wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß.

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