Hallo

Hallo alle zusammen,

es ist eine Weile her, dass wir ein bisschen mehr von uns haben hören lassen. Nach dem Skiunfall und dem Besuch von Tess ist im Grunde auch nicht viel passiert. Große und auch kleine Wanderungen kamen in der letzten Zeit nicht so in Frage. Da habe ich mich dann mehr dem Backen, Kochen und Stricken gewidmet. Meine Versuche, dem deutschen Brot etwas näher zu kommen, klappen laut Kay auch ganz gut. Besser geht es immer, aber ich will hier ja keine Bäckerei aufmachen. Hin und wieder gibt es mal einen glutenfreien Kuchen, so hab ich auch mal was zu schnabulieren, außer den ganzen Naschis. Unser Restaurantrepertoire hat sich seit New York City etwas erweitert. Es sind israelische und nordthailändische Köstlichkeiten hinzugekommen. Allerdings ist der Weg dafür immer etwas weit. Daher haben wir uns bei uns nochmal umgeschaut und fanden ein Thairestaurant, das wirklich sehr gut ist. Der Grieche einen Ort weiter ist leider durchgefallen. War nicht schlecht, aber auch nicht das, was wir uns vorstellen. Deutsche Küche gibt es bei uns so gut wie gar nicht mehr, wie auch, ohne unsere geliebten Kartoffeln. Die Kartoffeln hier sind geschmacklos und mehlig. Das sind dann schon ein paar Rezepte, die da wegfallen. Zum Glück gibt es genügend tolle Rezepte aus anderen Ländern, die warten, ausprobiert zu werden. Wenn unser Gewürzschrank zu platzen droht, muss ich aufhören, das Repertoire zu erweitern. Das ist allerdings nicht mehr sehr fern. HmHm……
Nach einem verspätetem Frühling sind auch endlich alle Vögel wieder da. Letztes Jahr konnten wir noch nicht so viele beobachten, da unser Container samt Fernglas erst später im Jahr ankam. Jetzt können wir reichlich Vögel anschauen und wenn es glückt, auch Fotos machen.
Wir hätten da ein paar Exemplare, die Ihr bestimmt noch nicht kennt. Die folgenden Vögel sind regelmäßige Besucher auf unserem Balkon. Voraussetzung ist jedoch, das wir nicht darauf sind. Im Winter klappte es kurzfristig auch mit uns, allerdings nur in der hintersten Ecke vom Balkon stehend. Seit dem Frühling muss es aber leider ohne uns sein.

Blue Jay

Das ist der Blue Jay, ein Verwandter des Eichelhähers.

Downy Woodpecker

Dieser süße flauschige Specht ist der kleinste seiner Art.

Nuthatch

Der Kleiber. Seinen Besuch meldet er immer an und das klingt dann ähnlich wie ein beharrliches nasales Jammern. À la neckneckneck.

Tufted Titmouse

Dieser hier heißt auf deutsch Indianermeise. Wenn sie ihre Haube aufstellt sieht sie noch viel witziger aus. Als wir feststellten, welches ihr Gesang ist, waren wir echt erstaunt, denn die Lautstärke ist wirklich beachtenswert.
Bei den regelmäßigen Besuchern seien auch unsere Schwarzkopfmeisen nicht vergessen. Das Foto füge ich aber nicht hinzu, die kennt glaube ich jeder.

Dark Eyed Junco

Diese kleine Knutschkugel hätte ich doch fast vergessen. Futtern tut sie ausschließlich vom Boden aus, keine Ahnung warum das Futterhaus so uninteressant ist. So hat halt jeder seine Eigenart.

Northern Cardinal

Diesem Vogel beim Fressen am Futterhaus zuzuschauen war lustig. Unseres ist eine Röhre mit Sitzmöglichkeiten, die doch recht dicht beisammen sind. Ich will mal so sagen, die Rolle war nicht ganz perfekt, aber Übung macht den Meister.

House Finch

Zum Abschluss diesen kleinen Kerl noch, passenderweise sogar an einer Futterröhre, ähnlich unserer. Das ist ein Hausfink, wenn er denn nicht so rot wäre, würde man ihn glatt für einen Spatzen halten.

Liebe Grüße und bis zum nächsten Eintrag Ihr Lieben

New York City

Hier ein paar Eindrücke von unserem New York Trip mit Tess.

Fifth Avenue
Grand Central Station
Grand Central Innen
UN HQ – Sphere within a Sphere
UN HQ – Berliner Mauer
NYC Fire Truck
Times Square
Times Square
Ground Zero
Skyline vom Central Park aus
Central Park
Schloss Belvedere
MET Museum
Guggenheim Museum
Bel Air Style
Skyline von der Fähre
Staten Island Fähre
Schwer bewaffnete Küstenwache
Freihetsstatue
Rockefeller Plaza
St. Patrick’s Church
Friendship of France and US
Chrysler Building

Tuckerman Ravine

Vor meinem Skiunfall haben wir noch die Ostseite des Mount Washington bestiegen: die Tuckerman Ravine. Mit Spikes bestückt haben wir uns bei passablen Bedingungen auf den Weg gemacht um dann das letzte Stück bei -20°C und 120 km/h Wind doch für ein anderes Mal aufzusparen. Mt. Washington ist nicht umsonst bekannt als „Home of the World’s Worst Weather“. Als uns ein paar Wanderer mit 3 cm langen Eiszapfen an der Nase (kein Scherz!) auf ihrem Rückweg begegneten, war uns klar, dass es Zeit zum Umkehren war.
Am nächsten Tag haben wir noch ein bisschen Survival-Training bekommen.


Skifahren II: Game Over

Weil unser Skiausflug so viel Spaß gebracht hatte, sind wir das übernächste Wochenende gleich noch mal gefahren! Dieses mal hatten wir uns einen anderen Berg ausgesucht, der zwar etwas weiter weg ist (1h), aber dafür längere Abfahrten mit etwas mehr Ausblick bietet. Sparfuchs der ich bin habe ich die Tickets und Leihe Online zum rabattiertem Preis gekauft, Tickets ausgedruckt und ab zum Berg. Dort angekommen folgte die Ernüchterung: der Parkeinweiser ist ein Parkabweiser, es gibt keine Parkplätze mehr, der Berg ist überlaufen. Das wir ein Ticket haben, bringt uns nur den Tipp ein, den Parkplatz 3 Meilen bergaufwärts zu nehmen und den Weg zu Fuß zu gehen.
Nein danke, wir fahren wieder zu dem letzten Berg, hier haben wir auch noch nicht alle Strecken abgefahren. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase fühlen wir uns wieder sicher auf den Brettern und sind schon bald auf den schwarzen Strecken unterwegs. Nach 4 Stunden ist unsere Fahrzeit zu Ende, nur eine letzte Fahrt auf der Piste „Bull Run“, die wir noch nicht gefahren sind… und auch lieber nicht gefahren wären. Kurz vor Ende möchte ich Geschwindigkeit rausnehmen aber irgendjemand hielt es für eine gute Idee, sich mitten in den Markt zu stellen. Zu dem Zeitpunkt bin ich schon recht schnell und irgendwie sind meine Beine nach 4 Stunden Abfahrt nicht mehr vollends unter meiner Kontrolle, so dass ich immer schneller werde! Selbst unten angekommen habe ich so eine hohe Geschwindigkeit drauf, dass mein Bremsversuch in einem Sturz endet gepaart mit SCHMERZ!!!
Ich taste mein Bein ab um zu erfahren, was den Schmerz verursacht und werde fündig: meine Kniescheibe ist ausgerenkt (wer’s genauer wissen möchte: Patellaluxation). Das erste Mal, als ich das hatte, musste ich mehrere Stunden in der Notaufnahme darauf warten, dass sich jemand erbarmte, sie wieder einzurenken. Solange der Schmerz noch so groß ist, renke ich sie selber wieder ein. Das ist doch tatsächlich noch schmerzhafter als ohnehin schon und mir wird kurz schwarz vor Augen doch bleib ich noch bei Bewusstsein. Da kommt auch schon die Bergwacht kurz nach meiner Frau, die nur die Schreie gehört hat und mich mit einem Ogottogottogotto… begrüßt. Ich werde stilecht mit einem Bergungsschlitten abtransportiert und nach einer kurzen Untersuchung nach Hause entlassen.
Jetzt, nach 5 Wochen Physiotherapie, kann ich schon wieder recht gut laufen. Diese Saison ist leider für mich gestorben (ja, die Skisaison läuft noch im kalten Neuengland). Dafür können wir nächstes Jahr gratis auf den Berg, bei dem wir abgewiesen wurden, da wir als Entschuldigung für die Aktion Freikarten bekommen haben.

Winter 2015


Hallo zusammen,
ich dachte wir zeigen Euch mal ein paar Winterimpressionen in unserer Nähe, wo wir gerne mal einen von unseren "kurzen" Spaziergängen machen. Mein Engel war kaum zu sehen, da musste Kay dann einen für mich machen.

Nach dem Blizzard war das nicht mehr möglich, das war dann zuviel Schnee, wie Ihr ja bereits gesehen habt. Nun noch ein paar Aufnahmen nach dem zweiten und dritten Schneesturm. Zum Beispiel Parkflächen vor den Einkaufszentren oder schöne Vorhänge die man man auch nicht mehr überall zu sehen bekommt.

Blizzard Nr. 2, nächsten Tag strahlender Sonnenschein und -10°C, aber wir hatten unseren Spaß im Tiefschnee.

Unsere gefiederten Freunde machten gerade Mittag und da sie sich nicht stören ließen, konnten wir ein paar tolle Aufnahmen machen. Dieser kleine Dark-Eyed Junco ist mittlerweile ein regelmäßiger Gast auf unserem Balkon und es kommen immer mehr Arten hinzu.

Der tägliche Arbeitsweg von Kay führt über den Berg, durch das kleine Wäldchen, auf den dahinter liegenden Parkplatz und von da aus geht es dann noch weiter.
Der letzte Blizzard fiel genau auf meinen Geburtstag, daher hatte ich entschieden, meinen Wunsch, ski zu fahren, auf den Tag davor zu verschieben. Dieses kleine Skigebiet liegt nur eine halbe Stunde von uns entfernt. Besser geht es nicht, oder?
Diese Bilder haben wir zum Schluß gemacht. Wie Ihr sehen könnt, war es da bereits ein richtiges Schneetreiben, ohne Skibrille ging da nichts mehr. Anschließend waren wir noch schön Essen, kurz was einkaufen und dann nur noch ab nach Hause. Meinen Geburtstag haben wir zur Erholung und Pflege der alten Knochen genutzt. Ich denke, das nutzen wir noch ein paar Mal, bevor es vorbei ist. Skiabfahrt macht auf jeden Fall viel mehr Spaß als Langlauf, das kann ich bestätigen.
Alles Liebe von uns an Euch.

Weihnachtsurlaub 2014

Der Ort Errol hat genau 300 Einwohner, jeder kennt hier jeden. Es gibt einen zentralen Punkt im Ort, an dem sind alle Geschäfte und die Tanke, das war’s. Das Handynetz ist mangelhaft, besser gesagt: es gibt keins. Bin gespannt wie dann unsere Kommunikaton mit Lucy aussehen wird, irgendwie zwischen den Funklöchern. Sowas gibt es noch, erleben nur noch die im Outback. Heute ist das Wetter nicht besser, im Gegenteil: es regnet. Es soll zwar noch aufhören, aber das kennen wir ja. Also wird kein Ski gelaufen sondern wir gehen Schneeschuhwandern. Der Berg, den wir erklimmen, heißt Table Rock. Immer schön steil bergauf. Auf dem Weg nach oben wird aus dem Regen Schnee. Doch wir sind gut eingepackt und erreichen unbeschadet die Spitze. Es gibt ’ne kurze Snackpause, da geht es dann auch schon wieder runter. Ist doch leichter als gedacht und ehrlich gesagt gefällt mir das im Moment sogar besser als Langlauf. Eigentlich wollte Lucy heute für uns im freien Kochen, doch das Wetter und die nicht funktionierenden Streichhölzer lassen es leider scheitern. So machen wir uns auf den Weg zu unserem nächsten B&B. Wir können schon früher einchecken und nutzen die Chance gleich zum Mittagessen kochen. Da es noch nicht so spät ist, geht es nochmal raus auf die Bretter. Die Bedingungen sind noch schlechter als gestern und hinzu kommt, das hier auch noch Schneemobile fahren. Der Untergrund ist so eisig und rutschig, das unsere Lehrerin sich für die schlechten Bedingungen entschuldigt. Beschwichtigend macht sie uns klar, dass das keine optimalen Bedingungen für Anfänger sind und wir uns gut machen. Tja, da müssen wir aber trotzdem durch. Zu wissen, warum man fällt, macht es nicht weniger schmerzhaft und auch nicht leichter, die Bergwanderung war auch kräftezehrend. Leider müssen wir dann nach einer Stunde aufhören, denn die Dunkelheit überfällt uns. Echt schade! Nach einem zweiten Besuch im Hawg Trawf geht es in die Unterkunft. In dieser gibt es tatsächlich keinen Fernseher, aber wir können uns, wenn wir wollen, Videos von anno dazumal auf einem 16 Zoll Bildschirm ansehen. Das Highlight ist das Bett. Es ist aus massiven Baumstämmen gezimmert, keine einzige Schraube. Nur wie fast überall ist auch hier die Matze leider zu weich. Aber wurscht, wir sind so durch, da wird das kein Schlafproblem werden. Tja, ausgeschlafen waren wir dann leider doch nicht. Die Matze und die vielen LKW´s mit riesigen Baumstämmen haben es nicht so einfach gemacht. Wir haben ja noch ein paar Tage, da ist bestimmt noch ein bißchen Schlaf zum Erholen drin.

Weihnachtsurlaub 2014

Wir haben uns dieses Jahr mal für eine Woche geführten Winterurlaub in New Hampshire entschieden. Dieser beinhaltet Skilanglauf, Schneeschuhwandern und Wandern in den Bergen. Es wird von einem Bed&Breakfast zum nächsten geskilanglauft, geschneeschuhwandert oder was auch immer, d.h. wir sind den ganzen Tag draußen. Unser Auto bringt jemand aus deren Team an den nächsten Ort, so ist zumindest der Plan. Wie es das Wetter dieses Jahr so will, ist natürlich alles anders. Der ursprüngliche Plan ist gekippt, d.h. die Wetterbedingungen lassen es nicht zu, dass wir von einem B&B zum nächsten Wandern. Wir fahren selbst. Die eigentlich gedachten  B&B´s haben wegen des schlechten Wetters nicht geöffnet und die nun gebuchten sind weiter auseinander. Nicht so schlimm! Der Ort, den wir passieren, heißt Berlin (Betonung auf der ersten Silbe). Unsere erstes B&B ist in Milan (wie Mailand, aber Meilen ausgesprochen, Betonung auch auf der ersten Silbe). Es ist leider alt und nicht sehr komfortabel. Unsere Ansprüche sind nicht hoch, aber das geht echt nicht. Kein so schöner Start. Beim Erforschen des Hauses fanden wir dann doch noch etwas tolles, ein uraltes Telefon. Ein Erinnerungsfoto musste sein, sowas sieht man halt nicht alle Tage. Unser 1tes Frühstück gibt es auf der anderen Straßenseite in einem kleinem Dorf-Diner. Die Bedienung ist sehr nett und das Frühstück klassisch amerikanisch. Das reicht bestimmt für den Tag. Unser erster Kurs in Skilanglauf findet in Milan statt, auf einer Anhöhe mit einem gespurten Trail. Wie bereits erwähnt ist das Wetter nicht das optimalste. Das heißt eisiger, krümeliger Schnee der sehr rutschig ist. Die vorbereiteten Spuren machen es uns bei diesen Bedingungen ein wenig leichter, das ist aber auch alles. Recht schnell wird klar, es sieht wie immer leichter aus als es tatsächlich ist. Die Skier sind viel zu lang, in den Schuhen habe ich keinen Halt. Nach knapp 2 Std. gefüllt mit mehreren Stürzen und schmerzendem Knöchel mag ich nicht mehr. Kay hat es schlimmer erwischt, bei einem der Stürze ist er auf dem Steißbein gelandet. Hoffentlich kann er noch sitzen? Auf dem Weg zum Auto zeigt uns unsere Lehrerin Lucy frische Elchspuren, das weckt wieder unsere Lebensgeister und auf geht es zum Lunch. Dieses haben wir in Errol im Hawg Trawf (Schweinetränke). Das Logo vom Restaurant ist ein Schwein mit Grillwerkzeugen, na was es hier wohl gibt? Klasse, das Lokal ist alt eingesessen, rustikal, von Muttern geführt und es war richtig gut. Zum Abschluss machen wir noch einen Spaziergang an dem See Umbago. Hier ist der Schnee so tief, dass einer vorgeht und den Weg bereiten muss. Kay sieht doch glatt einen Schneehasen, aber ansonsten sehen wir nur die Spuren von Wildtieren.
Völlig kaputt bringt uns Lucy zu unserer Cabin nicht weit vom Lokal entfernt. Wir sind die einzigen Gäste in recht neuen kleinen Blockhäusern, fast mitten in der Wildnis. Um längen besser als das erste B&B. Gut gesättigt und kaputt wird alles reingeräumt, nur noch kurz geduscht und dann ab auf die viel zu weiche Couch. Doch nicht allzu lang, denn das Bett ruft. Irre, man hört so gut wie nix, außer den Wind der ums Blockhaus weht. Gute Nacht Jim Bob!!

Blizzard

Wie Ihr vermutlich alle mitbekommen habt, ist bei uns ein Blizzard ausgebrochen. Das ist doch eine andere Nummer als das bisschen Schneefusseln, das man in Lübeck so kennt. Am Montag wurde bei mir auf Arbeit schon mitgeteilt, dass heute der Laden dicht bleibt. Ab Mitternacht wurde in Massachusetts ein allgemeines Reiseverbot ausgesprochen, in New York wurden sogar Geldstrafen von $300 angedroht, wenn man sein Haus verlässt. In den Geschäften war genauso viel los wie an Thanksgiving, mit dem Unterschied, dass kaum genug Ware für den Ansturm vorhanden war. Seit gestern um 19 Uhr hat es dann auch durchgeschneit. Momentan sind wir so bei ca. 60 cm Pulverschnee angelangt.
Wir haben es uns nicht nehmen lassen, eine Runde über den Hof zu drehen. Ich kann mich gar nicht genau erinnern, wann ich das letzte Mal in so einer Schneelandschaft unterwegs war! Die Eingeborenen sind genervt aber wir finden’s toll!

Gloucester Sommer 2014

Gloucester 30.06.2014
Hallo zusammen, das Neue Jahr ist nun schon ein paar Tage alt und da wurde mir wieder bewußt, dass wir noch nicht alle unsere Erlebnisse aus dem letzten Jahr mit Euch geteilt haben. Ich gelobe Besserung! Die setze ich dann gleich mal um.
Der letzte Tag im Juni 2014 verspricht ein toller Sommertag zu werden, wir entschieden uns diesen für eine Whale Watching Tour auf den Atlantik zu nutzen. Die startet in Gloucester, eine Stadt, die nach wie vor von der Fischerei lebt. In der Nähe sind wundervolle Strände und Naturschutzgebiete, wo man die Zeit ganz leicht vergessen kann. Für uns geht es heute aber aufs Wasser. Ich bin mal gespannt, wie ich mit dem Seegang klar komme? Im Hafen angekommen, wird uns dann ein Parkplatz hinter einem Zaun zugewiesen, weil der Rest schon voll ist. Da wird klar, wir sind nicht die einzigen die diese Idee hatten. In dem dazu gehörigen Shop finden wir ein paar Souveniers zum Anziehen und kaufen sie tatsächlich auch. Bisher haben wir es auch nicht bereut. Gut gerüstet mit Sunblocker und entsprechender Kleidung für das Meer, suchen wir uns einen Platz im vorderen freien Bereich des Schiffes. Bevor es los geht, gibt es noch ein paar Instruktionen wie man sich an Bord zu verhalten hat und wie die Sichtungen angegeben werden. Das Auslaufen um 13 Uhr ist toll, wir fahren durch eine Bucht und haben vom Schiff aus einen Rundumblick auf die seitlich von uns liegende Stadt, das Hafengebiet und einen kleinen Strand. Die Fahrt hinaus dauert heute etwas länger, da die Wale in Richtung Boston den Fischschwärmen folgen. Während der Fahrt erfahren wir, welche Wale sich zur Zeit hier befinden und einige Dinge mehr. Außer der Information, welche Wale sich hier tummeln, verschone ich Euch mit Fachwissen. Es gibt: Minkwale, Buckelwale, Pottwale, Seiwale (gehören auch zu den Riesen), Blauwale (nur noch sehr selten zu sehen), ebenso der atlantische Nordkaper, Finnwale, Schweinswale und die weißen Atlantik Delfine. Das sind doch schon ’ne Menge, bin gespannt welche wir zu sehen bekommen. Ein weiterer Zeitvertreib ist Nahrung zu sich zunehmen. Die Auswahl fällt nicht so groß aus, aber mein Schatzi hat für mich eine Lobsterbisque (Hummersuppe), frisch auf dem Schiff gekocht, ausgesucht. Ich war echt von den Socken, super lecker. Kay war doch ein bisschen neidisch, er hatte leider den üblichen Burger. Wie erwartet, war es auf See ziemlich frisch. Kein Problem für uns, aber die weniger gut präparierten hatten so ihre Not. Die Hühnerpellen waren teilweise schon witzig anzuschauen.
Endlich war es soweit, die ersten Ansagen für Walsichtungen kamen. Das Schiff wurde langsamer und das große Staunen begann. Ich kann Euch sagen, es ist egal dass man weiß, das die groß sind. Atem raubend, ein unbeschreibliches Erlebnis. Wir haben mehrere Buckelwale sehen dürfen und einer davon ist aus dem Wasser hoch gesprungen um die Heringe zu fangen. Irre!!! Ich habe mehr in Originalgröße sehen dürfen als Kay, denn der Gute hat fast die ganze Zeit durch die Linse geschaut. Den springenden hat er aber noch ohne Linse sehen können. Das war ebenso toll, wie die Delfine in Portugal. Das Grinsen blieb, bis wir wieder eingelaufen waren. Der heutige Tag in diesem Ort ist zufällig ein Feiertag, es ist St. Peter’s Day. Dieser Tag wird seit 1927 zu Ehren von Petrus gefeiert. Eingeführt von den zugewanderten Italienern, ist die einstige Ehrung mittlerweile zu einem 5 Tage Spektakel angeschwollen, dazu gehört auch ein Jahrmarkt. Den Abschluß der Feier bildet der Versuch, am Ende eines eingesalbten Telefonmasten, der in 3 Meter Höhe auf einer im Wasser schwimmenden Plattform angebracht ist, das rote Tuch zu ergattern. Hat der Teilnehmer dies erreicht, so schwimmt er damit an Land. Sein Sieg wird dann mit einer Parade durch die Stadt gefeiert. Wir hatten das Glück, vom Schiff aus einigen Teilnehmern beim Abschmieren zuzusehen. Ein Heidenspaß.
Am Ankerplatz angekommen realisiere ich, ich war ja gar nicht Seekrank. Super! Dennoch fühlt es sich gut an, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Noch ein bißchen schwankend machen wir uns auf den Weg zu unserem derzeitigen Auto, dem Buick. Wir stellen mit Erschrecken fest: die Beifahrertür steht offen. Große Aufregung, was ist passiert, ist er aufgebrochen, wurde was geklaut? Ach du heilige Scheiße, ist ja nicht mal unser Auto. War das Auto abgeschlossen, wo ist eigentlich der Schlüssel? Die Groschen fallen Centweise, die Tür war die ganze Zeit auf. Kay hatte sich auf der Seite umgezogen und einfach vergessen, abzuschließen. Es fehlt nichts, was für ein Glück! Zum Ausklang des Tages wollen wir uns noch den Jahrmarkt anschauen und den Ort der abgeschmierten Teilnehmer. Den Abschluß bildet das Abendessen in einem nahe gelegenen Restaurant, wir ordern Fisch vom Grill. Garantiert nicht frittiert. Es war einer der unvergesslich tollen Tagen und Petrus hat an seinem Feiertag netterweise eine schützende Hand über unser Auto gehalten.